Nestlé sorgt wieder für Skandale: Der Lebensmittelkonzern will in der Wüste von Arizona eine Fabrik zur Wasserabfüllung bauen -- und damit den Menschen in einer der trockensten Regionen der USA auch noch ihr letztes Trinkwasser abgraben.
Die Bürger der dürregeplagten Stadt Phoenix werden dazu angehalten, mit Wasser sehr sparsam umzugehen. Denn nur so kann die langfristige Versorgung für alle gesichert werden.
Gleichzeitig soll es nun aber Nestlé erlaubt werden, mehr als 130 Millionen Liter Wasser abzupumpen -- und es hinterher zum 2000-fachen Preis an die Bürgerinnen und Bürger zurückzuverkaufen.
Seit 17 Jahren leidet Phoenix unter anhaltender Dürre und ist trotzdem eine der am stärksten wachsenden Städte der USA. Wenig Wasser, immer mehr Menschen -- Nestlé vor diesem Hintergrund die Lizenz zum Wasserpumpen zu erteilen, ist mehr als leichtsinnig.
Statt auf Kosten ihrer Bürgerinnen die Profite eines Großkonzerns zu finanzieren, sollte die Politik sich um eine bessere Infrastruktur sorgen: das Wasser muss diejenigen erreichen, die es dringend benötigen.
Nicht zum ersten Mal versucht Nestlé aus der wirtschaftlichen Schieflage einer Region auf diese Weise Profit zu schlagen. Mit der gleichen Methode und leeren ökonomischen Versprechen hat der Lebensmittelriese es auch schon in Hood River in Oregon versucht.
250.000 SumOfUs-Mitglieder haben ihre Stimme erhoben und die Proteste vor Ort unterstützt -- mit Erfolg. Ein historisches Bürgerbegehren hat Nestlés Pläne gestoppt und Hood River zum ersten Ort in den USA gemacht hat, in dem das kommerzielle Abfüllen von Trinkwasser künftig verboten ist.
Weltweit setzt sich die SumOfUs-Gemeinschaft gegen die Privatisierung unseres kostbaren Trinkwassers ein. Auch in Neuseeland haben wir gerade einen großen Erfolg gefeiert und die Regierung dazu gebracht, 40 Millionen Liter Trinkwasser vor Konzernen zu schützen. Sorgen wir jetzt dafür, dass auch Nestlé in Arizona den Kürzeren zieht.
Mehr Informationen
ARD Mediathek. 20. März 2015.
Bloomberg. 29. Juni 2016.