Sind Sie schuld am weltweiten Plastikproblem?
Das behauptet jedenfalls Coca-Cola.
Sie glauben mir nicht? Letzte Woche beim Weltwirtschaftsforum in Davos ist es passiert: Vor den versammelten Wirtschaftsbossen, Konzernlobbyist*innen und Superreichen erklärte eine Coca-Cola Managerin, dass der Konzern weiterhin voll auf Plastikflaschen setzen wird -- weil Kund*innen wie Sie und ich das wollen würden.
Eine dreiste Lüge -- und das nicht zum ersten Mal.
Schon früher hat sich der Getränkeriese immer wieder an seinen Kund*innen abgeputzt, statt für das eigene Handeln gerade zu stehen. Wenn wir jetzt genug Druck auf Coca-Cola ausüben, können wir das ändern. Gemeinsam können wir den Konzern dazu bringen, die Plastikflut einzudämmen. Das wäre ein entscheidendes Signal für den gesamten Getränkemarkt – und könnte der Startschuss für ein weltweites Umdenken der Getränkekonzerne sein.
Eine Untersuchung hat gezeigt: Mehr Plastikflaschen von Coca-Cola als von jeder anderen Firma verschmutzen unsere Strände, Grünflächen und Flüsse. Und während sich Coca-Cola öffentlich zur Plastikreduktion bekennt, bekämpfen seine Lobbyist*innen hinter verschlossenen Türen schärfere Umweltschutzgesetze.
3 Millionen Tonnen Plastik produziert Coca-Cola jedes Jahr. Niemand weiss, wie viele Tonnen davon in unseren Flüssen, Wäldern und Meeren landen -- und zum qualvollen Tod ihrer tierischen Bewohner beitragen.
Doch statt wirksame Ziele zu Plastikreduktion und Recycling zu beschließen, macht Coca-Cola weiterhin Profite auf Kosten unseres Planeten.
Gemeinsam können wir Coca-Cola zum Handeln bewegen -- so wie wir die EU dazu gebracht haben, zukunftsweisende Gesetze gegen Einwegplastik zu beschließen. Oder letztes Jahr, als SumOfUs-Mitglieder wie Sie dafür gesorgt haben, das Plastikmüll in das Basler Übereinkommen über gefährliche Abfälle aufgenommen wurde -- und damit unzählige Länder vor der Plastikflut geschützt werden.
Bringen wir jetzt auch die Coca-Cola-Bosse dazu, der Plastikflut den Kampf anzusagen. Dazu müssen wir jetzt handeln -- und Coca-Cola eine deutliche Botschaft senden.
Mehr Informationen
Der Standard. 27. Januar 2020.
Stern. 24. Januar 2020.