Die Modemarke Naketano bietet vegane Kleidung, für die kein Tier sterben muss. Klingt sauber. Ist es aber nicht. Denn: Die Damenmode trägt Titel wie „Blasinstrument” oder „Spreiz mal mit Gemütlichkeit”, die Herrenmode z.B. „Schnellbumser” oder „Perverser”. So wertet Naketano Frauen zu Sexojekten ab -- und bringt sogar Assoziationen zu Vergewaltigung ins Spiel.
Der Konzern stellt diese Namen im Internet schamlos zur Schau, doch viele Kundinnen dürften davon trotzdem nichts wissen -- denn große Shops verkaufen Naketano-Mode unter harmlosen Bezeichnungen. So unterstützen sie ungewollt Frauenfeindlichkeit und die Verharmlosung von Vergewaltigung.
Das kann sich ändern, wenn wir Naketano klar machen: Diese Sprüche sind nicht lustig, sondern geschmacklos und von vorgestern. Zu verantwortlicher, tierfreundlicher Kleidung passen sie schon gar nicht. Zeigen wir Naketano jetzt, dass uns bei Frauenfeindlichkeit die Kauflaune gründlich vergeht.
Auf seiner Webseite kommentiert Naketano seine Produktnamen verharmlosend so: „Es soll sich durch unsere Produktnamen niemand vor den Kopf gestoßen fühlen. Die Produktnamen sind Ausdruck unserer künstlerischen Freiheit.” Dabei ist klar: Naketano versucht mit der billigen Provokation auf Kosten Anderer nur, seine Marke bekannt zu machen -- und das hat mit Kunst nichts zu tun.
SumOfUs engagiert sich weltweit gegen jede Diskriminierung. Unsere Mitglieder haben zum Beispiel erreicht, dass Lufthansa seine Werbung von der frauenverachtenden Nachrichtenseite Breitbart zurückgezogen hat. Rufen wir jetzt Naketano zur Verantwortung.
Mehr Informationen
Naketano. 9. März 2017.
taz.de. 31. Dezember 2016.
Süddeutsche Zeitung. 1. März 2017.