In Evart, US-Bundesstaat Michigan, will Nestlé jetzt noch mehr Grundwasser aus der Erde pumpen -- und zwar doppelt so viel wie bisher. Unglaublich: Für 370 Millionen Liter Wasser will Nestlé gerade einmal 200 Dollar pro Jahr bezahlen. Die Menschen vor Ort können es kaum fassen: In der Nachbarstadt Flint ist das Wasser mit Blei verseucht, weil die Regierung ein paar Dollar sparen wollte. Und nun soll ein milliardenschwerer Privatkonzern kostbares Trinkwasser praktisch geschenkt bekommen? Unterstützen wir die Menschen in Michigan mit einer Welle internationaler Solidarität. Gemeinsam können wir Nestlé aufhalten!
Grundwasser fast kostenlos abpumpen und abgefüllt in Flaschen verkaufen -- für Nestlé ist das ein gigantisches Geschäft, für die Bewohner/innen von Michigan ein unerträglicher Skandal.
Immerhin hat die Kritik der Anwohner dazu geführt, dass die Öffentlichkeit bis Anfang März nächsten Jahres Stellung zu den Wasser-Plänen beziehen kann -- das hat Michigans Umweltbehörde kürzlich beschlossen.
Diese Zeit müssen wir nutzen, um massiven Druck gegen Nestlés Vorhaben aufzubauen!
Wir wissen, dass wir mit dieser Strategie viel erreichen können. Erst vor wenigen Wochen hat die Regierung der kanadischen Provinz Ontario angekündigt, dass sie ein wegweisendes Verbot erwägt: In den nächsten zwei Jahren sollen Konzerne wie Nestlé ihr Geschäft mit dem Trinkwasser nicht weiter ausbauen können.
325 000 SumOfUs Mitglieder hatten Petitionen gegen Nestlés Pläne in Ontario unterzeichnet und tausende haben gespendet: So waren wir in der Lage, auf das Thema im Radio aufmerksam zu machen und die Kampagne der Menschen vor Ort finanziell zu unterstützen.
Ich bin überzeugt: Wenn sich weiterhin so viele Menschen weltweit dafür einsetzen, dass Wasser ein öffentliches Gut bleibt, können wir Nestlé langfristig in seine Schranken weisen.
Mehr Informationen
Frankfurter Rundschau. 26. August 2016.
mlive. 22. November 2016.
the guardian. 5. November 2016.