Milliarden für Agrarkonzerne statt Bio- und Kleinbauern --geheime Dokumente belegen, dass die Agrar- und Pestizid-Lobby alles unternimmt, um die EU-Ziele für eine nachhaltige Landwirtschaft zu verwässern.
Der Plan scheint aufzugehen: Die drei größten Fraktionen im Europäischen Parlament beugen sich dem Lobby-Druck und wollen für die Pläne der Lobbyist*innen stimmen.
Uns bleibt nur wenig Zeit, um die Lobbyist*innen zu stoppen: Schon am Freitag ist die entscheidende Abstimmung im Europäischen Parlament. Wenn wir den EU-Parlamentarier*innen zeigen, dass die Menschen in Europa die Abstimmung genau verfolgen, werden sie es nicht wagen für die Lobby-Pläne zu stimmen.
Die Gemeinsame Argrarpolitik (GAP) ist der größte Posten im EU-Haushalt - mehr als ein Drittel der EU-Gelder geht in die diesen Bereich. Die EU-Kommission will die Pestizide in der Landwirtschaft um die Hälfte zurückfahren, weniger Antibiotika in der Tierhaltung und den Bio-Landbau auf 25 Prozent der Flächen ausweiten.
Doch das will die Agrar-Lobby verhindern. Ihr Plan hätte zur Folge, dass über € 160 Milliarden fast ausschließlich an die 1% der größten Landbesitzer*innern gehen -- während Klein- und Bio-Bauer*innen leer ausgehen. Und Konservative, Sozialdemokrat*innen und Liberale könnten genau dafür stimmen.
SumOfUs-Mitglieder haben bereits erfolgreich gegen Lobbyist*innen gekämpft, die EU-Klimaziele verwässern wollten: Wir haben die Europäische Zentralbank dazu gebracht, einen Schwerpunkt auf grüne Investments zu legen, und die EU strenge Regeln gegen Greenwashing im Bankensektor zu verabschieden. Gemeinsam können wir das wieder schaffen!
Fordern Sie die EU-Abgeordneten und die Regierung auf, NEIN zu den Lobby-Plänen und JA zu einer grünen EU-Landwirtschaftspolitik zu sagen!
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Der Standard. 19. Oktober 2020.
Tagesschau.de. 19. Oktober 2020.