Schon toll, was wir gegen die Unmenschlichkeit bereits erreicht haben: Mehr als 50.000 SumOfUs-Mitglieder haben PayPal dazu gebracht, das Konto der rechtsextremen „Identitären” zu schließen -- über PayPal wollte diese Gruppe Geld für ein Schiff sammeln, um Rettungsboote im Mittelmeer zu behindern und Flüchtende in den Tod zu treiben.
Aber Rechtsextreme machen weiter -- und Firmen wie PayPal, Mastercard und Visa ermöglichen ihnen, Geld für ihre Aktionen zu sammeln. Über Spenden im Internet können Rechtsextreme schnell und einfach Geld einsammeln. Zum Glück haben SumOfUs-Mitglieder dafür gesorgt, dass PayPal sich bewegt -- und nun tobt eine Debatte um die weltweite Zusammenarbeit mit menschenverachtenden Gruppen.
PayPal ist nicht der einzige Zahlungsanbieter im Zwielicht. Dienstleister auf der ganzen Welt unterstützen jeden Tag indirekt Hass-Verbrechen. Spenden an die us-amerikanische Gruppe „Stormfront” laufen beispielsweise über Mastercard und Visa. Mitglieder von „Stormfront” haben allein in den letzten zehn Jahren fast 100 Menschen ermordet -- Online-Spenden über Mastercard und Visa unterstützen sie dabei.
Für Unternehmen wie PayPal, Mastercard und Visa sind die Gewinne aus Hass-Geschäften winzig -- für die Rechtsextremen aber geht es um das finanzielle Überleben. Wenn wir ihre Zahlungswege blockieren, können wir viele ihrer Aktionen stoppen.
Es ist unerträglich, dass Zahlungsanbieter die Hände in den Schoß legen, wenn ihre Dienstleistungen den Hass erst möglich machen. Denn sie haben bereits gezeigt: Wenn sie wollen, können sie Konten von unerwünschten Kunden sehr schnell schließen. Wie lange wollen sie noch die Augen vor rechtem Hass verschließen?
Mehr Informationen
the guardian. 4. Juni 2017.
WELT. 15. Juni 2017.