Facebook zensiert, wenn es die Polizei verlangt: Das Unternehmen hat Videos von Korryn Gaines gelöscht -- einer jungen schwarzen Mutter, die die Polizei vor kurzem in den USA erschossen hat. Auf den Videos war der verfahrene Konflikt mit der Polizei zu sehen, der für sie tödlich endete und ihren fünfjährigen Sohn angeschossen zurückließ.
Videos in den sozialen Netzwerken sind mögliche Beweise und tragen viel dazu bei, ein Bewußtsein für die grassierende Polizeigewalt in den USA zu schaffen, die viel zu häufig schwarze Menschen trifft.
Dass Facebook dieses Mittel der Kritik zensiert, ist fatal für Meinungsfreiheit und öffentliche Information. Machen wir Facebook deshalb klar: Still und leise kritische Videos abstellen, das geht nicht. Der Konzern muss seine Handlung rechtfertigen und die gefährliche Löschung zurücknehmen.
Mit der Funktion Live Videos gebietet Facebook über ein mächtiges Werkzeug, um Polizeiwillkür öffentlich zu machen. Gerade erst im vergangenen Monat hat der Live Stream von Philando Castile den Protest befeuert -- ein weiterer junger schwarzer Mann, der von der Polizei erschossen wurde.
Wenn Facebook auf Wunsch der Polizei zensiert, schirmt es die Öffentlichkeit vom Fehlverhalten der Polizei ab. Das ist inakzeptabel und passt nicht zu Mark Zuckerbergs eigenem Anspruch: Er hat seinem Konzern eigentlich Solidarität mit der Bewegung „Black lives matter” verordnet.
Machen wir jetzt noch mehr Druck, damit Zuckerberg seinen Worten Taten folgen lässt und Facebook sich ändert. Wir haben bereits Erfolg: Über 60.000 SumOfUs-Mitglieder aus den USA und Kanada haben unsere Petition unterschrieben und unsere Kampagne macht weltweit Schlagzeilen.
Rufen Sie Mark Zuckerberg auf, sich zu erklären und nicht mehr auf Wunsch der Polizei zu zensieren!
Mehr Informationen
the guardian. 3. August 2016.
netzpolitik.org. 9. August 2016.