Ein SumOfUs-Rückblick 2022

dieses Jahr ist so viel passiert -- von Kriegen, Klimakatastrophen, und knappen Wahlen bis hin zu Milliardär*innen, die sich mal eben ein Riesenunternehmen kaufen. Doch unsere Bewegung ist ein Licht, das inmitten all dieser Finsternis immer heller scheint. Und ich bin unendlich stolz auf all das, was wir 2022 als SumOfUs-Gemeinschaft erreicht haben.

Hier finden Sie ein kurzes Video mit unserem Jahresrückblick 2022:

YouTube-Bild von dem 2022 SumOfUs-Video

Unsere Kampagnen machen Schlagzeilen

Von unseren Berichten über das Metaverse und die brasilianischen Wahlen bis hin zu unserem Aktivismus von Aktionär*innen und unseren Unterschriftenübergaben -- SumOfUs wird auf der ganzen Welt von erstklassigen Medien aufgegriffen. Dieses Jahr haben wir es in die New York Times, Financial Times, Washington Post, Sunday Times, New York Post, El País, Times (zweimal!), Reuters, Business Insider, ARTE, CNN, Al Jazeera, The Independent, Wired und Bloomberg geschafft.

Dank unserer kreativen und menschennahen Kampagnenarbeit sind wir zur ersten Adresse für Reporter*innen geworden, wenn es um die brennendsten Themen geht.

Ein Gif von Berichterstattungen über die Arbeit von SumOfUs

Ein kleiner Blick auf die vielen Berichterstattungen über unsere Arbeit im Jahr 2022

Wir schützen große Teile des Regenwaldes -- und Bonobos!

Zusammen handeln wir schnell: Als im Kongobecken nach 20 Jahren das Verbot zur industriellen Abholzung aufgehoben werden sollte, waren wir sofort zur Stelle. Mit Tausenden von Spenden haben wir dazu beigetragen, 4850 Quadratkilometer Regenwald zu retten -- die einzige Heimat der bedrohten Bonobo-Affen und der indigenen Gemeinschaft der Mongandu. Letztere können sich nun mit lebenswichtiger medizinischer und sicherheitstechnischer Ausrüstung ausstatten, die sie benötigen, um ihr Land und die Bonobos vor der Holzindustrie zu beschützen.

Jetzt wird dieses wunderschöne, bahnbrechende und nachhaltige Schutzmodell ausgeweitet, und es ist unserer großartigen Gemeinschaft zu verdanken, dass wir der offiziellen Zielmarke von 2 Millionen Hektar geschütztem Regenwald noch näher gekommen sind.

Der Kongobecken in Zentralafrika

Wir schützen riesige Flächen Regenwald des Kongobeckens in Zentralafrika

Und in Santa Marta, Kolumbien, konnten wir das Projekt unserer Freund*innen bei Rainforest Trust unterstützen und den Kauf und Schutz eines riesigen Stücks Regenwaldes an der karibischen Küste Kolumbiens mitfinanzieren. Dieses Gebiet, das seit Jahrhunderten von indigenen Gemeinschaften intakt gehalten wird, ist heute von Bergbau, Tourismus und Urbanisierung stark bedroht. Mit unserer Hilfe können die Kogui, Malayo und Arhuaco-Gemeinschaften nun über 200.000 Hektar ihres Landes in einen bestehenden Nationalpark integrieren. Außerdem werden Patrouillen und die Infrastruktur zur Überwachung finanziert, um das Fortbestehen des Schutzgebietes für künftige Generationen sicherzustellen.

9 Mitglieder einer indigenen Gemeinschaft in Santa Marta,Kolumbien, stehen in einer Reihe, gekleidet in weißen Gewändern

Mitglieder einer indigenen Gemeinschaft in Santa Marta in Kolumbien, mit freundlicher Genehmigung von Rainforest Trust und RKMA

Wir leisten lebensrettende Hilfe in der Ukraine

Innerhalb weniger Tage nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine spendeten mehr von uns für unsere Ukraine-Spendenaktion als für jede andere Spendenaktion in der zehnjährigen Geschichte von SumOfUs. Dieser unglaubliche Ansturm brachte Hoffnung und lebensrettende Hilfe für diejenigen, die von anderen großen humanitären Hilfen oft übersehen und ignoriert werden.

Das ist die Superkraft unserer Gemeinschaft: Crowdsourcing. Die Beschaffung von nie dagewesenen Mitteln und deren Weiterleitung an die mutigsten Aktivist*innen inmitten der schwierigsten Situationen. Innerhalb weniger Tage konnten wir Hunderttausende von Dollar an Gruppen überweisen, die an vorderster Front arbeiten, und weitere Hunderttausende gingen in den folgenden Wochen an Initiativen mit besonderem Finanzierungsbedarf. Eine der jüngsten Spenden ging an eine Organisation namens Support Hospitals, die ukrainische Krankenhäuser mit medizinischer Ausrüstung versorgt.

Mitglieder unserer Partnerogranisation Letjaha entladen einen Rettungswagen mit Hilfsmitteln in der Ukraine

Unsere Partner Letjaha liefern Hilfsgüter an ein Krankenhaus in der Ukraine

Wir stoppen die Finanzierung von klimaschädlichen Megaprojekten

Die deutsche Versicherungsgesellschaft Münchener Rück sollte die ostafrikanische Ölpipeline versichern, dessen Verlauf durch Uganda und Tansania geplant wurde -- mit verheerenden Schäden für die Bevölkerung und die Umwelt vor Ort. Doch ohne Versicherungen können diese Projekte nicht vorangetrieben werden -- daher mobilisierten wir schnell. Mit einer Petition und Tausenden von E-Mails überrannten wir förmlich die Führungskräfte -- und zwar so sehr, dass sie uns und unsere Partner*innen kurz darauf baten, doch bitte die E-Mail-Flut sofort zu stoppen. Die Macht unserer Gemeinschaft wirkte! Im April, nur wenige Wochen nachdem wir mit der Mobilisierung begonnen hatten, lehnte die Münchener Rück die Versicherung der Pipeline ab.

Doch es wird noch besser: Wir haben danach nicht einfach aufgehört, denn wir haben den Druck auf das Unternehmen weiter erhöht, damit es die Versicherung aller Öl- und Erdgasprojekte einstellt, und sie haben zugestimmt!

Zeitgleich bahnte sich in Kanada jedoch ein zerstörerisches Ölprojekt an: die Trans Mountain Pipeline. Sie würde Bitumenöl aus den Ölsandfeldern Albertas an die Pazifikküste bringen, den Öltankerverkehr verachtfachen und die bereits stark bedrohten Schwertwale(Orca) im Nordostpazifik gefährden.

250.000 Unterschriften sammelte unsere Petition, in der Mitglieder wie Sie die Münchener Rück aufforderten, die Pipeline nicht mehr zu versichern. Gemeinsam brachten wir unsere Forderung direkt vor die Haustüren der Unternehmen und bewegten 19 Versicherungsgesellschaften zur Zustimmung!

Jahrelang haben wir uns für den Stopp der Trans Mountain Pipeline eingesetzt und dieses Jahr haben wir es dank der unerlässlichen Unterstützung von SumOfUs-Mitgliedern wie Ihnen geschafft.

 Neun Personen protestieren vor dem Eingang des Liberty Mutual-Büros in Vancouver, Kanada. Einige von ihnen tragen Fahrradkleidung. Acht halten Protestschilder hoch und eine Person hält ein Mikrofon in der Hand

Übergabe von SumOfUs-Unterschriften an Versicherungsgigant Liberty Mutual in Vancouver, Kanada

Wir stellen uns der Abholzung und Zerstörung von Wäldern in den Weg

Seit 2020 haben weltweit Hunderttausende SumOfUs-Mitglieder wie Sie Petitionen unterschrieben, EU-Beamt*innen via E-Mail und Social Media angeschrieben und ihnen sogar Memes geschickt -- mit der Forderung, keine Profite mit Waldrodungen zu schlagen. Dank der Unterstützung von SumOfUs-Mitgliedern wie Ihnen, hat das EU-Parlament ein ambitioniertes Waldschutzgesetz auf den Weg gebracht! Eine Folge ist ein Importverbot für zahlreiche Produkte, für die Wälder abgeholzt wurden.

Das bedeutet nicht, dass wir aufhören, Unternehmen und Finanzinstitutionen in die Mangel zu nehmen -- aber sobald dieses Gesetz in Kraft tritt, haben wir ein mächtiges neues Instrument, um Menschen und den Planeten gegen die Gier der Unternehmen zu verteidigen.

Eine Orangutan-Mama mit ihrem Jungen im Regenwald schauen glücklich zur Seite

Wir tragen zum Schutz natürlicher Lebensräume bei, indem wir ein wirksames neues Gesetz einforderten, das sicherstellt, dass für die EU importierten Produkte, nicht mehr mit Entwaldung in Verbindung stehen

In Kolumbien hat unsere Kampagne gegen Europas größtes Verpackungsunternehmen Smurfit Kappa Wellen geschlagen. Für die indigenen Gemeinschaften Misak und Nasa sowie die afro-indigenen Gemeinschaften und Campesinos hieß dies, dass sie ihr Land vor der Zerstörung durch den Papierkonzern endlich schützen können.

Die Spenden von SumOfUs-Mitgliedern wie Ihnen haben den ersten Bericht über die sozio-ökologischen Auswirkungen von Smurfit Kappa in Kolumbien finanziert. Dieser wurde veröffentlicht und mit dem indigenen Anführer, Pedro Josse Velasco Tumiña, zur Jahreshauptversammlung des Unternehmens in Irland eingeflogen. Unsere Präsenz in Irland und Kolumbien erregte Aufsehen -- wir haben es in die Nachrichten geschafft. Unser Einsatz für den Schutz dieser Gemeinschaften ist noch lange nicht vorbei, aber wir haben ein starkes Fundament geschaffen, auf dem wir 2023 aufbauen können!

19 Personen protestiert mit dem  indigenen Anführer, Pedro Josse Valasco Tumiña, vor der Smurfit Kappa Hauptversammlung in Irland

SumOfUs, Partner*innen und Unterstützer*innen mit dem indigenen Anführer, Pedro Josse Velasco Tumiña, vor der Hauptversammlung von Smurfit Kappa in Irland

Wir nehmen es mit den ganz großen Technologieunternehmen auf -- und wir gewinnen!

Im April haben sich die europäischen Gesetzgeber*innen nach jahrelangen Debatten endlich darauf geeinigt, ein starkes Internetgesetz zu verabschieden: Das Gesetz über digitale Dienste.

In kritischen Momenten haben wir schnell mobilisiert, um wichtige Mitglieder des Europäischen Parlaments mit Tausenden von Nachrichten zu überfluten und zum Handeln aufzufordern. Das ganze haben wir im Hintergrund mit Gesetzesanalysen, politischem Fachwissen und wirksamen Aktionen verbunden. So haben wir zum Beispiel die Übergabe von schönen Büchern mit den Hoffnungen und Träumen der EU-Bürger*innen für eine bessere Online-Welt an die wichtigsten Entscheidungsträger*innen überreicht. Zehntausende von unserer Gemeinschaft schlossen sich außerdem Bürger*innen und Organisationen europaweit an und unterzeichneten einen digitalpolitischen Aufruf (engl. The People’s Declaration) gegen Big Tech, um ein Zeichen für sichere digitale Dienste zu setzen.

Kim Van Sparrentak (Grüne/ Europäische Freie Allianz), Paul Tang (Progressiven Allianz der Sozialdemokraten), Alexandra Geese (Grüne/Europäische Freie Allianz)halten SumOfUs-Plakate hoch

Mitglieder des Europäischen Parlaments halten unsere Plakate hoch, auf denen wir strenge Maßnahmen für ein effektives Gesetz über digitale Dienste fordern. Von links: Kim Van Sparrentak (Grüne/Europäische Freie Allianz), Paul Tang (Progressive Allianz der Sozialdemokraten), Alexandra Geese (Grüne/Europäische Freie Allianz)

Metaverse -- eine Brutstätte für Gefahren aller Art

Wir haben die neue Virtual-Reality-Plattform von Facebook erforscht und eine Studie beauftragt, um zu verstehen, welche Gefahren der Dienst verbirgt. Unser Forschungsteam hat sehr schnell die ersten erschütternden Erfahrungen machen müssen -- in nur einer Stunde waren unsere Forscher*innen einer virtuellen Schießerei sowie sexuellen Übergriffen ausgesetzt. Es ist verblüffend, wie schnell und einfach Nutzer*innen in beunruhigende Situationen stolpern können und wie traumatisierend virtuelle Begegnungen sein können. Wir haben die Veröffentlichung der Studie mit einer Resolution, über die Aktionär*innen auf der jährlichen Hauptversammlung von Meta abstimmen konnten, getaktet und so das Unternehmen aufgefordert, einen Bericht über die Auswirkungen der Metaverse-Plattform auf Menschenrechte zu erstellen.

Hunderte von Medien griffen unsere Studie, mit unseren Erkenntnissen und Empfehlungen, auf -- von den USA über Italien bis nach Indien.

Innerhalb weniger Tage, nachdem unsere Untersuchung große Aufmerksamkeit erlangte und Dutzende von Journalist*innen Meta um eine Stellungnahme gebeten hatten, kündigte das Unternehmen mehrere Maßnahmen an, um gegen Belästigungen auf der Metaverse-Plattform vorzugehen. Leider reichen die Maßnahmen nicht annähernd aus, um die Nutzer*innen angemessen zu schützen -- wir bleiben weiter an diesem Thema dran, denn die schnelle Reaktion von Meta belegt, dass unsere Kampagne Wirkung hat.

Unser Metaverse-Bericht in Gizmodo

Unser Metaverse-Bericht in Gizmodo -- ein beliebtes Magazin, das Tech-Führungskräfte lesen

Wir haben Brasiliens „Stop the Steal“-Bewegung aufgedeckt

SumOfUs-Mitglieder drängten auf ein härteres Vorgehen gegen Social-Media-Plattformen in Brasilien, die im Vorfeld der heiß umkämpften Präsidentschaftswahlen Desinformationen verbreiteten. Neben SumOfUs-Mitgliedern, die kräftig unsere Petition unterzeichneten, verschaffte unser Kampagnen-Team dem Thema die notwendige Aufmerksamkeit und erreichte die Veröffentlichung unserer Untersuchungen in großen internationalen Nachrichtenblättern wie dem Time Magazine, der Washington Post und der New York Times. Wir wurden zudem eingeladen, unsere Forschungsergebnisse dem für Wahlen zuständigen Gerichtshof in Brasilien vorzulegen. Daraufhin machte dieser von seiner Befugnis Gebrauch, weitere Maßnahmen von den Plattformen zu fordern. Außerdem haben wir in Zusammenarbeit mit einer Fact-Checking-Agentur in Brasilien wöchentliche Newsletter verschickt, die unseren über 200.000 Mitgliedern in Brasilien jede Woche hochwertige, überparteiliche und faktengeprüfte Informationen über die Wahlen lieferten!

Projektion vor den Büros von Meta in London auf eine Mauerwand mit Mark Zuckerbergs Gesicht und der Aufschrift Meta zerstört die brasilianische Demokratie

Unsere Projektion vor den Büros von Meta in London, in dem u. a. Nick Clegg, der politische Leiter des Unternehmens, arbeitet

Unser Aktionär*innen-Aktivismus erreicht neue Höhepunkte

In diesem Jahr haben wir Hunderte unabhängiger Investor*innen für unsere neue Form des Aktivismus dazu gewonnen. Mit Anträgen, direkt eingebracht von Aktionär*innen, gehen wir gegen mächtige Konzerne vor. Dies ist ein wichtiges und wirkungsvolles Mittel, um Unternehmen auf unsere Anliegen aufmerksam zu machen, und je länger die Liste unserer hilfsbereiten Aktionär*innen ist, desto größer ist unsere Macht und unser Einfluss.
Klicken Sie hier, wenn Sie sich beteiligen möchten.

Hier sind einige unserer Highlights aus dem Jahr 2022:

Alphabet

Die SumOfUs-Gemeinschaft zwang Alphabet, den Mutterkonzern von Google, sich mit den Auswirkungen der Errichtung von Datenzentren in Ländern, in denen Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung stehen, auseinanderzusetzen -- wie zum Beispiel in Saudi-Arabien, wo das Unternehmen eine große Anlage bauen will. Diese Resolution erhielt 57,6 Prozent der Stimmen der unabhängigen Investor*innen. Wir können - und werden - diese starke Unterstützung in den kommenden Monaten nutzen, um Googles Partnerschaften mit solch brutalen Regimen zu beenden. Und wir reichen eine zweite Resolution ein, über die auf der Jahreshauptversammlung 2023 abgestimmt werden soll!

Ein Artikelauschnitt aus der New York Post von den 24. April 2022, über SumOfUs' Aktionär*innenantrag mit der Schlagzeile Google Aktionär*innen warnen das neue Datenzentren von Auftragskillern ausgenutzt werden könnenten

Mediales Interesse an unserer Alphabet-Resolution zu Datenzentren in Ländern, die Menschenrechte missachten

Apple

Wir haben den Einsatz von uigurischer Zwangsarbeit in Apples Lieferkette publik gemacht. SumOfUs-Mitglieder, Apple-Kund*innen und Aktionär*innen haben sich zusammengetan, um das Unternehmen zum Handeln zu bewegen. SumOfUs-Mitglieder reichten außerdem einen Aktionär*innenantrag ein, der einen Schutz von Arbeiter*innen vor Zwangsarbeit in den Richtlinien des Unternehmens forderte. Er erhielt 34 Prozent der Stimmen -- das ist richtig viel für eine erstmalige Einreichung!

Für die Abstimmung auf der Jahreshauptversammlung 2023 haben wir bereits einen Folgeantrag eingereicht und sind in direkten Gesprächen mit Apple über die mangelnde Transparenz in der Offenlegung über ihre Lieferkette, insbesondere über den Einsatz uigurischer Zwangsarbeiter*innen.

Drei Personen verkleidet mit weißen Masken und blauen Masken stehen hinter Stacheldraht und protestieren gegen uigurische Zwangsarbeit bei Apple

SumOfUs-Protestaktion vor dem Apple Store in Washington DC

Meta

Neben der Metaverse-Resolution haben SumOfUs-Mitglieder einen zweiten Antrag eingereicht, der die Ineffizienz des Risiko- und Prüfungsausschusses des Unternehmens hervorhebt und der die von Plattformen wie Facebook und Instagram verursachten Schäden beheben soll.

Wir haben über 4000 Großinvestor*innen von Meta angeschrieben und sie vor den Risiken des Unternehmens gewarnt. Wir haben Werbespots im amerikanischen Fernsehen geschaltet, welche die Notwendigkeit von Veränderungen bei Meta erklärt haben. Emma, die Geschäftsführerin von SumOfUs, wandte sich auf der Jahreshauptversammlung von Meta direkt an die Aktionär*innen und forderte sie auf, unsere Resolutionen zu unterstützen. Obwohl die Beschlüsse letztlich nicht angenommen wurden (Mark Zuckerberg besitzt die Mehrheit der Stimmen und kann daher jeden Vorschlag, mit dem er nicht einverstanden ist, kippen), unterstützte ein Drittel der unabhängigen Aktionär*innen unseren Antrag. Das erhöht den Handlungsdruck auf Zuckerberg massiv.

Nächstes Jahr werden wir die Risiko-Resolution erneut einreichen -- sowie einen neuen Antrag, indem wir die andauernde Verweigerung von Meta anfechten, ihren Bericht über die menschenrechtlichen Auswirkungen ihrer Tätigkeit in Indien zu veröffentlichen. Indien ist der größte Markt für Meta und dort bietet Meta der Aufstachelung zu religiös motivierter Gewalt eine riesige Plattform.

Wir fordern: Kein Handel mit illegalen Siedlungen weltweit

Jahrelang hat eines der weltweit führenden Nahrungsmittelkonzerne, General Mills, eine Fabrik auf völkerrechtswidrig besetztem palästinensischem Land betrieben und damit dazu beigetragen, ein System der Apartheid zu legitimieren und aufrechtzuerhalten. Das Unternehmen war eines von 18 internationalen Konzernen, die in dem UN-Bericht über Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen zu israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten aufweisen, genannt wurden.

Über 120.000 SumOfUs-Mitglieder unterzeichneten eine Petition und forderten General Mills auf, die israelische Apartheid nicht länger zu unterstützen. Wir schickten über 2000 E-Mails an Führungskräfte und trafen uns mit einem der Vizepräsidenten des Unternehmens, um unsere Botschaft zu überbringen. Und all dieser Druck zeigte Wirkung -- das Unternehmen kündigte an, sich aus den besetzten Gebieten zurückzuziehen! Angesichts der immerwährenden Ungerechtigkeit und Unterdrückung in Palästina war dies ein großer Erfolg.

 Ein Konzernschild von Pillsbury an der Wand einer Fabrik in Palästina

General Mills wird seine Pillsbury-Produkte nicht mehr auf gestohlenem palästinensischem Land produzieren

Licht für über 1000 Familien in Uganda

Ländliche Haushalte in Uganda, die keinen Zugang zum Stromnetz haben, wurden von den steigenden Lebenshaltungskosten besonders hart getroffen. Die explodierenden Preise für Kerosin, das sie für ihre Lampen benötigen, waren für die Menschen kaum noch zu stemmen. Mit unserer lokalen Partnerin und der Unterstützung von SumOfUs-Mitgliedern konnten wir zwei Dörfer mit Solarstrom versorgen und so das Leben von über 1.000 Familien verbessern! Und das Beste daran ist, dass wir dazu beigetragen haben, eine neue Generation von Ingenieur*innen vor Ort mit dem Wissen und den Fähigkeiten auszustatten, diesen Gemeinden auch in Zukunft zu helfen.

Ein frisch ausgebildeter Ingenieur bei der Installation eines Solarbeleuchtungssystems arbeitet auf einem Strohdach in Uganda

Kisaabwa, Uganda: Ein frisch ausgebildeter Ingenieur bei der Installation eines Solarbeleuchtungssystems. Mit freundlicher Genehmigung von unserer Partnerin Solar Links

Wir schieben Abschiebeflügen nach Ruanda den Riegel vor

Wir haben dazu beigetragen, dass die britische Regierung ihre ungeheuerliche Politik gegenüber Migrant*innen, Geflüchteten und Asylsuchenden künftig nur noch schwer umsetzen kann. Vier der sechs Fluggesellschaften, die für die Durchführung von Zwangsabschiebungen nach Ruanda vorgesehen waren, haben ihre Beteiligung inzwischen zurückgenommen. Und unsere Gemeinschaft, die sich mit einer Petition, unzähligen Nachrichten und Tweets, spielte bei diesem Erfolg eine wichtige Schlüsselrolle.

Wir bringen geflüchtete Kinder wieder mit ihren Familien zusammen

Die Zahl der Menschen auf der Flucht ist dieses Jahr in Europa sprunghaft angestiegen. Viele von ihnen sind unbegleitete Kinder, die vom Krieg traumatisiert, in furchtbaren Lagern oder auf der Straße leben müssen und damit eine leichte Beute für Menschenhändler*innen sind. Als Anfang des Jahres die Arbeitsbelastung für oftmals freiwillige Helfende in ganz Europa über Nacht stark anstieg, baten sie uns um Hilfe. Tausende von SumOfUs-Mitgliedern folgten dem Aufruf und trugen dazu bei, dass 100 geflüchtete Kinder mit ihren Angehörigen zusammengeführt wurden -- und es werden immer mehr. Diesen Kindern und Jugendlichen konnte die Sicherheit und Liebe gegeben werden, die sie so dringend brauchten.

Wir ziehen die EU für ihre undurchsichtigen und engen Beziehungen mit großen Pharma-Unternehmen zur Verantwortung

Als bekannt wurde, dass die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, während der Impfstoff-Verhandlungen geheime Textnachrichten mit dem Vorstandsvorsitzenden von Pfizer ausgetauscht hat, startete unsere Gemeinschaft sofort eine Mega-Petition und schaltete Werbeanzeigen, um den fragwürdigen Deal aufzudecken. Wir haben unsere gesamte Öffentlichkeit-Maschinerie ins Rollen gebracht. Mit Erfolg. Eines der wichtigsten englischsprachigen Medien, die über EU-Politik berichten, sowie eine der größten deutschen Zeitungen und eine Reihe kleinerer Medien haben über das Thema berichtet.

Außerdem haben wir einen unserer Partner*innen dabei unterstützt, einen offiziellen Antrag auf Informationsfreiheit zu stellen. All dies hat dazu beigetragen, dass die EU-Staatsanwaltschaft eine Untersuchung der Impfstoff-Käufe eingeleitet hat.

Diese Kampagne ist noch nicht zu Ende, aber wir haben bereits enorme Fortschritte gemacht, indem wir Licht in Europas dubiose Impfstoffgeschäfte gebracht haben.

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen umarmt den Pfizer-CEO, Albert Bourla, beim Atlantic Council

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mit dem Pfizer-CEO, Albert Bourla, beim Atlantic Council im vergangenen Jahr

Zum Schluss: Wir helfen dabei, den längsten Korridor für Wildtiere in Ostafrika zu schaffen

Als ein wichtiger Ort für Elefanten, wo sie ihre Babys zur Welt bringen, in Kenia bedroht wurde, bat die lokale Gemeinschaft der Massai um unsere Hilfe. Dank der Spenden von Tausenden SumOfUs-Mitgliedern konnten wir dem Nashulai-Naturschutzgebiet genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, damit es die Massai als offizielle Landbesitzer*innen unter Vertrag nehmen und das vom Park verwaltete Schutzgebiet erweitern konnte. Das neue Gebiet hat eine Länge von 25 km und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Schaffung des längsten Wildtierkorridors in Ostafrika. Das Bild unten zeigt den Moment des offiziellen Eintrags der Massai-Vertreter*innen als Mitbesitzer*innen des Naturschutzgebietes. Sie können nun das Gebiet mitverwalten und sich und ihren Gemeinschaften mehr wirtschaftliche Sicherheit geben.

Eine Gruppe Massai-Vertreter*innen sitzen auf weißen Plastikstühlen währen der Mitgliedschaftszeremonie

Unterschriftenaktion der Massai, bei der die Landbesitzer*innen dem Schutzgebiet beitraten

Dieser Bericht ist nur ein kleiner Einblick in das, was wir in diesem Jahr gemeinsam erreicht haben. Vom Schutz der Rechte indigener Gemeinschaften in Lateinamerika bis hin zur Änderung des Engagements einer Hardware-Kette mit Glyphosat in Australien -- wir erzielen in jedem Winkel der Welt Wirkung, und nichts davon wäre ohne Mitglieder wie Sie möglich.