Ahnungslos lebten sie rund um einen Berg Giftmüll, der die Knochen ihrer Kinder schädigte und ihr Zentralnervensystem lähmte -- jetzt verklagen 796 Chilen/innen den Verantwortlichen: Boliden, ein schwedisches Bergbauunternehmen. Es ist der größte Prozess gegen einen multinationalen Konzern in der Geschichte der EU, bei dem es um Umweltvergiftung im Ausland ging.
Mitte der 80er Jahre verkaufte Boliden den Müll nach Chile, giftiges Arsen, Quecksilber, Kadmium und Blei inklusive -- die Folgen waren dem Konzern egal. Unter der Pinochet-Diktatur wurde der Müll einfach auf Halden abgelegt, die von Slums umgeben wurden. Die Betroffenen fordern von Boliden zusammen 10 Millionen Euro. Doch der Konzern will nicht zahlen, obwohl er zuletzt 200 Millionen Euro Gewinn machte, und das in nur drei Monaten!
Doch wir können dem Prozess Aufmerksamkeit verschaffen und Boliden unter Druck setzen. Zeigen wir dem Konzern, dass er mit solchen Machenschaften nicht davon kommt.
Selbst der damals bei Boliden Zuständige, Rolf Svedberg, fordert vom heutigen Konzern, Verantwortung zu übernehmen und die Entschädigung zu zahlen: „Das wäre menschlich und moralisch das einzig Richtige.“
SumOfUs tritt weltweit an, um Konzerne zu verantwortlichem Handeln zu bewegen. Dank dem Engagement unserer Mitglieder verwendet McDonald’s heute nur noch regenwaldfreundliches Palmöl. Bewegen wir jetzt gemeinsam Boliden.
Mehr Informationen
Business & Human Rights Resource Center. 19. Oktober 2017.
taz. 17. Oktober 2017.