Die Behörden in Frankreich haben einen neuen Bienenenkiller namens Sulfoxaflor zugelassen -- ein Pestizid aus der Klasse der Neonikotinoide, die für ihre fatale Wirkung auf Bienen und andere Bestäuber bekannt sind.
Besonders dramatisch: Frankreich ist eigentlich Vorbild beim Verbot von Neonikotinoiden. Es hat als erstes Land beschlossen, Neonikotinoide komplett zu verbieten.
Jetzt bedroht die Zulassung von Sulfoxaflor alles, wofür wir gekämpft haben.
Wir haben nicht mehr viel Zeit: Noch kann der französische Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll die Entscheidung rückgängig machen und Sulfoxaflor verbieten. Zeigen wir ihm, dass ganz Europa auf ihn zählt!
Das französische Verbot von Neonikotinoiden beginnt nächstes Jahr (mit Ausnahmen), 2020 sollen Neonikotinoide komplett verboten sein. Doch hinter den Kulissen tut die Chemie-Lobby alles, um riesige Schlupflöcher in das Gesetz zu reißen.
Ihre Strategie: Obwohl es wirkt wie ein Neonikotinoid, soll Sulfoxaflor nicht als Neonikotinoid gelten. So kann die Industrie weiter bienentödliche Mittel verkaufen -- ein Trick, um die französischen Gesetze zu umgehen.
An Frankreich zeigt sich, wie ein zukünftiges Neonikotinoid-Verbot in der Praxis funktionieren könnte -- und deshalb ist es so wichtig. Wenn die Industrie gewinnt, ist das ein fatales Signal für ganz Europa.
Lassen wir das nicht zu -- handeln wir jetzt.
Wir kämpfen an allen Fronten: Hunderttausende SumOfUs-Mitglieder haben Petitionen unterschrieben, Twitter-Nachrichten und E-Mails verschickt -- damit die EU-Länder dem Vorschlag der Kommission zustimmen, das EU-weite Verbot von bienentödlichen Pestiziden auszuweiten. Mitglieder wie Sie haben großzügig gespendet, damit Imker vor Gericht eine Chance gegen Bayer und Co. haben.
Die Chemie-Industrie ist ein mächtiger Gegner -- doch wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir haben immer wieder bewiesen, was wir gemeinsam erreichen können.
Über 550.000 SumOfUs-Mitglieder haben dazu beigetragen, dass das Neonikotinoid-Verbot in Frankreich beschlossen wurde. Sorgen wir jetzt dafür, dass die Industrie das Gesetz nicht mit ihren Tricks aushebelt.
Mehr Informationen
Die Welt. 25. Oktober 2017.
Umweltinstitut München. 27. Oktober 2017.