"Ein Zusammenschluss von Bayer und Monsanto würde gegen den Clayton Act und andere bereits rechtskräftige Gerichtsbeschlüsse verstoßen."
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Kartellexperten warnen vor der geplanten Bayer-Monsanto-Fusion
In den letzten zwanzig Jahren hat die Saatgut- und Pestizidindustrie den größten Konzentrationsprozess im gesamten Agrarsektor durchlaufen. Allein Monsanto hat fast 40 Unternehmen gekauft. Das Ergebnis: Die Preise für Getreidesaatgut haben sich für die Bauern mehr als verdoppelt.
Die auf Firmenübernahmen spezialisierte Anwaltskanzlei “The Konkurrenz-Group” stellt in einem Gutachten fest, dass eine Bayer-Monsanto-Fusion die Probleme in dem bereits hochkonzentrierten Sektor weiter verschärfen und Monsantos Marktmacht festigen wird. Mit der Fusion werde das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Bayer und Monsanto enden. Die Folge seien höhere Preise und weniger Auswahl.
Bauern hätten weniger Optionen nicht genetisch manipuliertes Saatgut zu beziehen und Konsumenten müssten höhere Lebensmittelpreise zahlen. Die Fusion verletzt zudem eine Reihe von Kartellgesetzen, darunter den Clayton Act.
"Rund 70 Prozent der us-amerikanischen Anbauflächen für Baumwolle stünden unter der Kontrolle des neuen Mega-Konzerns."
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Eine Fusion von Bayer und Monsanto ist nicht unvermeidbar. Unsere Regierungen müssen die Interessen der Bürger vertreten -- nicht die der Konzerne. Die Unternehmen werden immer versuchen, sich zusammenzuschließen, wenn sie dadurch Wettbewerb vermeiden und ihre Gewinne steigern können. Aber die Hauptfunktion von Kartellgesetzen ist es, zu verhindern, dass Konzerne immer größer und mächtiger werden.
Wir haben wieder und wieder gesehen, was passiert, wenn man die mächtigen Konzerne einfach gewähren lässt. In der Finanzindustrie hat die Fusionswelle Banken hervorgebracht, die “too big to fail” sind. Bei der Saatgut- und Herbizidindustrie hat die Fusionswelle sechs große Unternehmen hervorgebracht, die den Markt dominieren: Sie bestimmen, welches Saatgut angeboten wird, welche Unkrautvernichtungsmittel verwendet werden und welche Lebensmittel wir essen. Die Bauern werden bei weniger Auswahl durch höhere Preise ausgequetscht, während die “Großen Sechs” ihre Vormachtstellung festigen.