Wir, die Menschen in Europa, fordern, dass Technologien dem Wohl der Gesellschaft dienen anstatt sie und die Demokratie zu gefährden.
Wir verlangen ein Ende des zerstörerischen Geschäftsmodells der großen Techkonzerne, das auf Überwachung und dem Missbrauch unserer Daten beruht.
Wir fordern ein besseres Internet, das den Zugang zu wichtiger Infrastruktur und Informationen für alle Nutzer*innen gewährleistet und so Teilhabe und Weiterentwicklung ermöglicht anstatt Menschen im System des Überwachungskapitalismus zur Ware zu reduzieren.
Wir stehen ein für eine Welt, in der es einer kleinen Gruppe von Milliardären nicht mehr möglich ist, willkürlich und ohne Konsequenzen das Schicksal von Milliarden Menschen zu manipulieren, indem sie an intransparenten Algorithmen schrauben.
Wir rufen alle politischen Entscheidungsträger*innen Europas auf: Stellen Sie sich auf unsere Seite. . Ergreifen Sie die notwendigen Maßnahmen, um die Big Tech-Unternehmen in ihre Schranken zu weisen und unsere Grund- und Freiheitsrechte, insbesondere die Meinungsfreiheit, zu schützen.
Wir erinnern Sie daran, dass Ihr Mandat als gewählte Vertreter*innen der europäischen Bevölkerung darin liegt, unsere Rechte und Interessen zu schützen -- nicht die skrupellosen Geschäftspraktiken und Profite großer Techkonzerne.
Zu diesem Zweck braucht es ein effektives Gesetz über digitale Dienste, das uns vor den Gefahren durch Big Tech schützt und folgendes leistet:
1. Ein Ende der Manipulationsmaschine
Toxische Empfehlungsalgorithmen verbreiten Verschwörungsmythen und Hetze. Um “Interaktionen” und Profite zu erhöhen, missbrauchen Techkonzerne unsere Daten, tragen zur gesellschaftlichen Polarisierung bei und reißen gesellschaftliche Konfliktlinien weiter auf . Diese systemischen Risiken sind Symptome des toxischen Geschäftsmodells, auf dem ihre Profite beruhen. Es ist höchste Zeit, dass Plattformen ihr Geschäftsmodell und -design ändern, ihre Algorithmen entgiften, Nutzer*innen Kontrolle geben und für die Folgen ihrer Praktiken zur Verantwortung gezogen werden können.
2. Ein Ende des Überwachungskapitalismus
Wir wurden von Anfang an manipuliert, um einer Überwachung durch die Techkonzerne “zuzustimmen”. Das Nutzen digitaler Angebote muss möglich sein, ohne dass Facebook und Co Daten über unser Verhalten sammeln und verkaufen. DSA und DMA müssen das auf Überwachung basierende Werbegeschäft beenden, dem wir niemals zugestimmt haben. Darüber hinaus fordern wir Transparenz in allen Aspekten der Onlinewerbung sowie die konsequente Durchsetzung unserer Datenschutzrechte.
3. Unabhängige Kontrolle der Konzerne
Die Überwachung von Regeln darf nicht länger allein den Konzernen überlassen werden. Das neue Digitale-Dienste-Gesetz muss den Aufsichtsbehörden Befugnisse geben, um die Kontrolle von Big Tech-Unternehmen zu gewährleisten, die Einhaltung von Regeln zu prüfen und ggf. durch Strafen durchzusetzen. Europa darf die Versäumnisse bei der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nicht wiederholen
Unser Bündnis vertritt mehr als 25.823.881 Bürger*innen aus ganz Europa. Gemeinsam sagen wir in aller Deutlichkeit: Wir werden die unablässigen Übergriffe großer Techkonzerne auf unser Leben und unsere Freiheit nicht länger hinnehmen.
Wir erwarten und verlangen von unseren gewählten Vertreter*innen, dass sie sich uns anschließen.
Mehr Informationen
People's Declaration. 23. August 2021.
Netzpolitik. 18. August 2021.
FAZ. 7. Juni 2021.